Anzahl der Frauen
Todd Compton stellte biographische Informationen über 33 Frauen zusammen, die mit Smith verheiratet waren und 14 bis 58 Jahre alt waren. Compton lieferte folgenden Überblick über Smiths Frauen:
In der Gruppe von Smiths gut dokumentierten Frauen waren elf (33 Prozent) 14 bis 20 Jahre alt, als sie ihn heirateten. Neun Frauen (27 Prozent) waren 21 bis 30 Jahre alt. Acht Frauen (24 Prozent) waren laut Smith eigener Liste 31 bis 40 Jahre alt…
Der Teenager-Anteil ist der größte, obwohl die Gruppe der 20- bis 30-jährigen vergleichbar ist, was dem mormonischen Allgemeinwissen widerspricht, das den Beginn der Polygamie als einen Versuch betrachtet, für die älteren, ledigen Frauen zu sorgen. Diese Daten lassen annehmen, dass sexuelle Anziehungskraft einen wichtigen Anteil bei Smiths Polygamie hatte. (In Sacred Loneliness, S. 11)
Compton merkt weiter an:
Achtzehn von Josephs Frauen (55 Prozent) waren ledig, als er sie heiratete und waren vorher nie verheiratet. Weitere vier (12 Prozent) waren Witwen… Die übrigen elf Frauen (33 Prozent) waren aber mit anderen Ehemännern verheiratet und lebten mit ihnen zusammen, als Smith sie heiratete… Ich benutze den Begriff Polyandrie (Vielmännerei) – was bedeutet, dass eine Frau gleichzeitig mit zwei Männern verheiratet ist – um diese eheliche Dreiecksbeziehung zu beschreiben.
Polyandrie ist eines der Hauptprobleme, auf die man bei Smiths Polygamie stößt, und viele Fragen sind damit verbunden…
Eine allgemeine falsche Auffassung in Bezug auf Joseph Smiths Polyandrie besteht darin, dass er nur ein oder zwei solche Verbindungen eingegangen war. Tatsächlich war ein ganzes Drittel dieser Vielehefrauen, elf nämlich, zivil mit anderen Männern verheiratet, als er sie heiratete. Wenn man eine chronologische Perspektive darüberlegt, sieht man, dass von Smiths ersten zwölf Frauen neun polyandrisch waren. Somit war in der frühen Periode Polyandrie die Norm und nicht unnormal… keine dieser Frauen war von „ihren Ehemännern“ geschieden, während Smith lebte, und jede von ihnen lebte weiterhin mit ihren zivilen Ehemännern zusammen, während sie mit Smith verheiratet waren. (In Sacred Loneliness, S. 15-16)
Die Tatsache, dass Joseph Smith Frauen anderer Männer verlangte, wurde in einer Predigt sehr deutlich gemacht, die in Salt Lake City von Jedediah M. Grant, dem zweiten Ratgeber zu Brigham Young, gehalten wurde. In dieser Predigt, die am 19. Februar 1854 gehalten wurde, erklärte Apostel Grant:
Als die Familienorganisation vom Himmel offenbart wurde, nämlich die Patriarchalische Ordnung, und Joseph rechts und links damit begann, seine Familie zu ergänzen, was für ein Zittern und Beben gab es da in Israel. So sagt ein Bruder zum anderen: 'Joseph sagt, dass alle Bündnisse aufgelöst sind und keines bindend ist, außer die neuen Bündnisse. Nehmen wir nun einmal an, dass Joseph kommen und sagen würde, er möchte deine Frau, was würdet ihr dazu sagen? Ich würde ihm sagen: Geh zur Hölle!' Dies war der Geist vieler in den frühen Tagen dieser Kirche...
Was würde ein Mann Gottes sagen, der recht fühlt, wenn Joseph ihn um sein Geld bäte? Er würde sagen: 'Ja, und ich wünschte, ich hätte mehr, um beim Aufbau des Königreiches Gottes zu helfen.' Oder wenn er käme und sagte: 'Ich möchte deine Frau?' 'Oh ja,' würde er sagen, 'hier ist sie, es gibt noch viel mehr.'... Wollte der Prophet Joseph jede Frau, um die er bat? Nein,... Wenn solch ein Mann Gottes zu mir kommen und sagen würde: 'Ich möchte dein Gold und Silber, oder deine Frauen', würde ich sagen: 'Hier sind sie, ich wünschte ich hätte mehr, um sie dir geben zu können. Nimm alles, was ich habe. (Journal of Discourses, Bd. 2, S. 13-14)
Um weitere Beweise dafür zu finden, dass Joseph Smith viele Frauen hatte, besuchen Sie die HLT-Website www.familysearch.org. Man kann eine Liste von 24 Frauen Joseph Smiths finden, indem man einfach die Namen Joseph und Emma (Hale) Smith eingibt, seine Eltern Joseph und Lucy hinzufügt und United States als Land hinzufügt, und dann sollte man die Liste finden. Während die Liste unvollständig ist, enthält sie die Namen von vier Frauen, die lebende Ehemänner hatten, als sie Smith heirateten, nämlich Mary Elizabeth Rollins (Lightner), Sylvia Sessions (Lyon), Presendia Huntington (Buell) und Zina Huntington (Jacobs). Ebenso werden Helen Mar Kimball, Smiths jüngste Frau im Alter von 14 Jahren, und die siebzehnjährige Sarah Ann Whitney aufgelistet.
Smiths Offenbarung über Polygamie erklärte, dass gemäß dem „Gesetz des Priestertums“ ein Mann „zehn Jungfrauen, die ihm durch dieses Gesetz gegeben werden“, haben könnte, und es wäre kein Ehebruch (LuB 132:61-62). Im Lichte des Wortlautes der Offenbarung fragt man sich, wie er seine Ehen mit Frauen rechtfertigen konnte, die lebende Ehemänner hatten. Offensichtlich glaubte er, dass alle Ehen, die nicht durch das Priestertum geschlossen wurden, null und nichtig wären, was die Frau für die „celestiale“ Ehe verfügbar machte. Richard Van Wagoner erklärte:
Smith betrachtete die Ehen, die nicht durch seine Segnung gesiegelt waren, als ungültig. Als Gottes irdischer Vertreter glaubte er, dass ihm Mächte gegeben worden wären, die über dem zivilen Gesetz stehen… Wann immer er es für angebracht hielt, konnte er eine Frau aus ihrer irdischen Ehe entlassen und sie an sich oder einen anderen siegeln ohne das Schandmal des Ehebruchs. (Mormon Polygamy, S. 47)
Die meisten Vielehen wurden ohne Kenntnis von Emma geschlossen. Smith „machte auch mindestens fünf weiteren Frauen einen Heiratsantrag, aber sie schlugen ihn aus“ (In Sacred Loneliness, S. 2). Zwei dieser Anträge werden von Robert S. Wicks und Fred R. Foister erwähnt:
Nicht alle Frauen, um die er warb, gaben seinen Anträgen nach. Die öffentlichste peinliche Ablehnung war Josephs Versuch im Jahr 1842, Nancy Rigdon zu heiraten, Tochter des Ratgebers Sidney Rigdon, der selbst ein lautstarker Gegner der Polygamie war. Damals machte der dreiundzwanzig Jahre alte Francis M. Higbee ihr den Hof. Anfang 1844 war Higbee ein einflussreicher Dissident geworden. Joseph machte Jane Law, der Frau des früheren Ratgebers William Law, im Jahr 1844 erfolglos einen Heiratsantrag. (Junius & Joseph: Presidential Politics and the Assassination of the First Mormon Prophet, by Robert S. Wicks and Fred R. Foister, 2005, S. 134)
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