Joseph als Wahrsager
Während Smiths Teenagerjahre porträtiert werden, schweigt der Film über die Verstrickungen der Familie Smith in magischen Praktiken während der 1820er. Heute geben die HLT-Historiker im Allgemeinen zu, dass Joseph Smith als junger Mann in magischen Praktiken verwickelt war, aber sie neigen dazu, die Bedeutung solcher Aktivität herabzumindern. Richard Bushman, ein gut angesehener HLT-Gelehrter, hat aber etliche Seiten auf die Erfahrung Joseph Smiths mit Magie und Geldgräberei in seinem Buch Joseph Smith: Rough Stone Rolling gewidmet:
Die Smiths waren ebenso wie ihre Nachbarn empfänglich für Schatzsuchergeschichten. Über Wünschelruten und Sehersteine hinaus glaubten die Smiths wahrscheinlich an rudimentäre Astrologie, die man in den allgegenwärtigen Jahrbüchern fand. Magische Pergamente, die an die Familie Hyrum Smiths weitergereicht wurden, können ursprünglich Joseph Sen. gehört haben. Der Besuch eines Engels und die Entdeckung der Goldplatten hatten den Glauben an übernatürliche Macht bestätigt. Für Leute mit einer magischen Gemütsverfassung, klang Moroni wie einer der Geister, die in den Erzählungen der Schutzsucherei über die Schätze wachten. Die Ähnlichkeiten mögen in der Familie Smith die außergewöhnliche Geschichte sogar noch glaubwürdiger gemacht haben. Lucy (Hrsg. – Joseph Smiths Mutter) anerkannte die Verbindung im Vorwort zu ihrer Erzählung über die Goldplatten mit einer Warnung vor dem Denken,
dass wir unsere Arbeit einstellten und versuchten, die Fähigkeit Abracs zu erlangen, magische Kreise zu ziehen oder wahrzusagen, so zu sagen, jede Art der Geschäftigkeit zu vernachlässigen; wir ließen es nie während unseres Lebens zu, dass ein wichtiges Interesse jede andere Verpflichtung verschluckte, sondern während wir mit unseren Händen arbeiteten, waren wir bestrebt, an den Dienst und die Wohlfahrt unserer Seelen zu denken.
Lucy ging es darum, zu zeigen, dass die Smiths nicht faul waren – sie hatten ihre Arbeit nicht eingestellt, um Magie zu praktizieren – aber sie zeigte ihre Kenntnis über Formeln und Rituale und brachte sie mit „der Wohlfahrt unserer Seelen“ in Verbindung. Magie und Religion vermischten sich in der Familienkultur der Smiths…
Joseph Jun. hatte nie die Steine oder ihre Macht, Schätze zu finden geleugnet. Überbleibsel der magischen Kultur blieben bis zum Ende bei ihm. (Joseph Smith: Rough Stone Rolling, von Richard L. Bushman, 2005, Knopf, S. 50-51)
Der Film erwähnt an keiner Stelle diese Aktivitäten der Smiths, auch nicht wie magische Praktiken ihr Leben beeinflusste.
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