Update-Material
MORMONENGELEHRTE GEBEN DIE ECHTHEIT DER GERICHTSDOKUMENTE VON 1826 ZU. Auf Seite 36 dieses Buches zitieren wir eine Attacke gegen die Echtheit der Gerichtsverhandlung Joseph Smiths von 1826, die in Dr. Nibleys Buch The Myth Makers erscheint, ein Buch, das einen fiktiven Bericht über „den Fall der Welt gegen Joseph Smith“ enthält. Der Vorsitzende, der die Mormonenposition verteidigt, behauptete, „wenn dieses Gerichtsprotokoll echt ist, ist es der am meisten verdammende Beweis gegen Joseph Smith, den es gibt.“ Er erklärt ebenso, dass es der „verheerendste Schlag gegen Joseph Smith wäre, der je ausgeteilt wurde,…“ Seit Wesley P. Walters die Original-Kostenaufstellungen vom Polizisten DeZeng und dem Richter Albert Neely entdeckte, ist Dr. Nibley über die Sache still geblieben. Der erste Mormonengelehrte, der versuchte, seit Walters Entdeckung dieses Thema anzuschneiden, war Marvin S. Hill, der als Assistierender Professor der Geschichte an der Brigham-Young-Universität diente. Während Mormonenschreiber wie Nibley und Kirkham behauptet hatten, dass für Joseph Smith alles vorbei wäre, wenn das Gerichtsprotokoll sich als echt erweisen würde, behauptete Dr. Hill, selbst wenn Joseph Smith des „Glassehens“ schuldig wäre, dass dies nicht beweisen würde, dass er ein religiöser Betrüger wäre:
„…Reverend Wesley P. Walters von der Vereinigten Presbyterianerkirche in Marissa, Illinois, entdeckte einigen Berichte im Keller des Sheriff-Büros in Norwich, New York, die nach seiner Behauptung die Tatsache der Verhandlung von 1826 bestätigen und so weit gehen, dass sie beweisen, dass Joseph Smith einen Teil seiner früheren Laufbahn im südlichen New York als Geldgräber und Seher von verborgenen Schätzen zubrachte. Eine Zeitschrift in Salt Lake City [The Salt Lake City Messenger], die Walters Funde verkündete, sagte, dass sie ‚den Mormonismus untergraben’ und wiederholte eine Aussage von Hugh Nibley in The Myth Makers: ‚wenn dieses Gerichtsprotokoll echt ist, ist es der am meisten verdammende Beweis gegen Joseph Smith, den es gibt.’…
Eine vorläufige Untersuchung vom Schreiber im Sheriff-Büro in Norwich, New York, bestätigte, dass Walters gründlich die Abrechnungen der örtlichen Beamten in den 1820ern durchsucht hatte, von denen viele den in Frage stehenden ähnlich waren. Die Originale befanden sich aber nicht im Sheriff-Büro, sondern waren im Besitz von Walters. Vermutlich werden sie zu einem späteren Zeitpunkt für Studienzwecke zur Verfügung stehen. Bis dahin muss die Frage über ihre Echtheit offen bleiben. Wenn eine Studie der Handschrift und des Papiers des Originals ihre Echtheit zeigt, wird es bestätigen, dass es 1826 eine Verhandlung gegeben hat und dass Glasgucken das Thema bei der Verhandlung war… wenn die Abrechnungen die Echtheit beweisen und zeigen sollten, dass Joseph Smith als ein „Glasgucker“ vor Gericht stand, was sollen wir mit ihm machen? Fast jeder scheint sich zugestanden zu haben, wenn Joseph Smith wirklich ein Goldgräber war, dass er dann auch ein religiöser Betrüger war. Dies ist aber eine Sichtweise unserer eigenen und nicht der von Joseph Smiths Generation. Joseph selbst leugnete nie, dass er nach verborgenen Schätzen suchte…
Sollte es ein Element des Mystizismus bei Joseph Smith und den anderen frühen Mormonen gegeben haben, das sie dazu brachte, nach Schätzen in der Erde zu suchen, so widerlegt es nicht die Wahrhaftigkeit ihrer religiösen Überzeugungen.“ (Brigham Young University Studies, Winter 1972, Seite 224, 225, 231, 232)
In der Ausgabe vom Winter 1972 des Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Seite 77-78, schreibend gibt Dr. Hill zu:
„Wie ich an anderer Stelle aufgezeigt habe, kann es jetzt wenig Zweifel geben, dass Joseph Smith 1826 auf Grund einer Anklage, die nicht ganz klar ist, aber die etwas mit Geldgräberei zu tun hatte, vor Gericht gebracht wurde… Brodies… These, dass der Prophet sich von einem Magier zu einem Propheten entwickelte, nimmt an, dass beide sich gegenseitig ausschließen, dass, wenn Joseph Smith ein Geldgräber wäre, er religiös nicht ernsthaft gewesen sein könnte. Dies ist keine zwangsläufige Folgerung. Viele Gläubige, die in der Kirche aktiv waren, waren in diesem Zeitraum Geldgräber in New England und im westlichen New York. Wenige Zeitgenossen sahen diese Geldgräber als unreligiös an, dies wurde nur dann unterstellt, wenn ihre religiösen Ansichten zu radikal zu sein schienen… Dem Historiker, der sich für Joseph Smith als den Menschen interessiert, scheint es nicht widersinnig zu sein, dass er mit einem Seherstein nach Schätzen jagde und diesen dann in vollem Glauben dazu benutzte, um Offenbarungen vom Herrn zu empfangen.“
In einem neuen Buch mit dem Titel The Mormon Experience, Seite 10-11, haben der Kirchengeschichtsschreiber Leonard J. Arrington und sein Assistent Davis Bitton nun zugegeben, dass Joseph Smith als „Glasgucker“ vor Gericht gestanden hatte:
„Smiths selbst zugegebene Anstellung bei Josiah Stoal führte dazu, dass der Jugendliche 1826 vor Gericht gebracht wurde, mit der Anklage entweder wegen Landstreicherei oder liederlichen Betragens. Abrechnungen, die vom örtlichen Richter und Polizisten aufgestellt wurden, beziehen sich auf Joseph Smith als ein ‚Glasgucker’ (einer der, indem er durch einen Glasstein guckt, Dinge sehen konnte, die dem natürlichen Auge nicht erkennbar sind). Die Abrechnungen stufen die Tat als Vergehen ein und zeigen auf, dass mindestens zwölf Zeugen schriftlich vorgeladen wurden.“
Der anonyme Mormonenhistoriker, den wir „Dr. Clandestine“ nennen, akzeptiert die Realität der jüngst entdeckten Abrechnungen, aber er weigert sich, den ernsten Folgerungen aus dieser Entdeckung ins Gesicht zu sehen:
„Indem sie Schlussfolgerungen aus den Beweisen ziehen, die sie vorlegen, machen sich die Tanners oft des ‚non sequitur’ schuldig: in anderen Worten, die Schlussfolgerungen, zu denen sie kommen, werden von den Beweisen nicht gestützt. Zum Beispiel erklären sie (auf Seite 33), dass die jüngst entdeckte Kostenabrechnung über die Gerichtsverhandlung Joseph Smiths von 1826 ‚beweist, dass das veröffentlichte Gerichtsprotokoll echt ist’. Das veröffentlichte ‚Gerichtsprotokoll’ erschien 1831, 1873, 1877 und 1883 in widersprüchlichen Versionen, von denen etliche angeblich detaillierte Zeugenaussagen von dieser Verhandlung zitieren. Die Erklärung der Tanners würde den Leser zum Glauben führen, dass die Kostenabrechnung sämtliche veröffentlichte Versionen der Verhandlungen (einschließlich aller angeblichen Zeugenaussagen – S. 34) bestätigen würde, wohingegen diese jüngsten Entdeckungen ziemlich eingeschränkte Fakten bestätigen: es gab 1826 eine Gerichtsverhandlung, bei der Joseph Smith als ‚Der Glasgucker’ beschrieben und für ein Vergehen angeklagt wurde, zwölf Zeugen wurden vorgeladen, ein Vorführungsbefehl wurde herausgegeben und die Gesamtkosten betrugen $2,68.“ (Jerald and Sandra Tanner’s Distorted View of Mormonism, Seite 18)
Dr. Clandestine hat sicherlich seine Hausaufgaben in dieser Sache nicht gemacht und deshalb ist er zu einer irrigen Schlussfolgerung gekommen. Er erklärt, „das veröffentlichte ‚Gerichtsprotokoll’ erschien 1831, 1873, 1877 und 1883 in widersprüchlichen Versionen, von denen etliche angeblich detaillierte Zeugenaussagen von dieser Verhandlung zitieren.“ Dr. Clandestine hätte nie diese Aussage machen können, wenn er nur kurz die ursprünglichen Veröffentlichungen, auf die er sich bezieht, untersucht hätte. Zunächst ist der Bericht von 1831, von dem er spricht, überhaupt kein Abdruck des „Gerichtsprotokolls“; er ist nur eine Erklärung von A. W. Benton aus Bainbridge, N. Y., über die Gerichtsverhandlung. Dr. Clandestine befindet sich ebenfalls im Irrtum, wenn er sich auf die Veröffentlichung des „Gerichtsprotokolls“ von 1877 bezieht. Diese ist ein Zeitungsbericht über die Verhandlung, der in der Chenango Union vom 3. Mai 1877 erschien. Er ist kein Abdruck des „Gerichtsprotokolls“, wie Dr. Clandestine seine Leser glauben lassen möchte, sondern nur die Erinnerung des Dr. W. P. Purple, der bei der Verhandlung zugegen war. Es handelt sich um ein wertvolles historisches Schriftstück, aber es gibt nicht vor, in irgendeiner Weise eine Reproduktion des geschriebenen „Gerichtsprotokolls“ zu sein.
Während Dr. Clandestine sich zweimal in Bezug auf die Dokumente geirrt hatte, hat er in Bezug auf die Version von 1873 als ein Abdruck des „Gerichtsprotokolls“ Recht. Sie erschien in Fraser’s Magazine, Feb. 1873. Der Druck von 1833 ist ebenfalls eine Kopie des „Gerichtsprotokolls“ und man findet ihn in der New Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge, 1833, Bd. 2. Während nun Dr. Clandestine irrtümlich behauptet, dass die Berichte von der Verhandlung, die 1831 und 1877 gedruckt wurden, Reproduktionen des „Gerichtsprotokolls“ sind, übersieht er die Tatsache, dass das „Gerichtsprotokoll“ auch im Utah Christian Advocate im Januar 1886 abgedruckt wurde.
Wenn wir die drei Drucke vom „Gerichtsprotokoll“ vergleichen, entdecken wir, dass sie im Wesentlichen gleich sind. Ein kurzer Absatz (40 Wörter) scheint im Fraser’ Magazine unglücklicherweise ausgelassen worden zu sein, aber es spielt sicherlich keine große Rolle in der Verhandlung und man findet ihn auf den beiden anderen Drucken. Alle drei Drucke wurden von den Originalseiten des Dokuments abgeschrieben. Wir haben das Gefühl, dass die Mormonenkirche fast alles geben würde, wenn sie die drei Berichte über die Erste Vision in solch einer Übereinstimmung haben könnte.
In dem Buch Answering Dr. Clandestine: A Response to the Anonymous LDS Historian, Seite 13, zeigen wir, dass die gedruckten Versionen gleich lauten, wenn man einen Teil des Drucks von 1873 mit dem vergleicht, der 1886 erschien. Wir fragen dann Dr. Clandestine, wo er irgendwelche wichtigen Unterschiede zwischen diesen beiden Drucken vom „Gerichtsprotokoll“ findet. Wir haben das Gefühl, dass es eine Falschdarstellung ist, wenn man sagt, dass sie sich widersprächen. Eine Reihe von Mormonenschreibern hat diese Behauptung aufgestellt und Dr. Clandestine, der sich offensichtlich nie die Zeit genommen hat, die Dokumente zu untersuchen, ist ihnen in einen ernsthaften Irrtum gefolgt.
Dr. Clandestine klagt uns an, zu viele Wiederholungen zu benutzen, aber wenn wir sehen, wie er über Dinge hinweg springt, sind wir eher noch mehr davon überzeugt, dass einige Wiederholungen nötig sind. Wenn Dr. Clandestine noch einmal Mormonism – Shadow or Reality untersuchen würde, würde er sehen, dass seine Vorstellung, die Echtheit von Richter Albert Neeleys Kostenrechnung als echt zu akzeptieren, und dennoch das gedruckte „Gerichtsprotoll“ zu verwerfen, unhaltbar ist.
EINE WEITERE ENTDECKUNG IN BEZUG AUF DIE VERHANDLUNG VON 1826. 1977 berichtete Wesley P. Walters von einer weiteren Entdeckung, die sogar noch mehr Licht auf die Verhandlung von 1826 wirft:
„Joseph Smit Jun. hatte, bevor er der Gründer und Prophet des Mormonismus wurde, einen Teil seines Lebens als ein ‚Glasgucker’ zugebracht… Diese Geldgräber-Aktivität und die Gerichtsverhandlungen, die aus dieser illegalen Praktik erwuchsen, haben neue Klarheit durch einen kürzlich gefundenen Brief von einem Richter erhalten, der 1830 Joseph Smith in Colesville, im südlichen, mittleren New York, vor Gericht hatte. Der Brief wurde 1842 von Joel King Noble, einem Friedensrichter in Colesville, Broome County, geschrieben…
Unser Wissen über Joseph Smiths Aktivitäten im Bainbridge-Gebiet hing vorher in großem Maß von dem gedruckten Protokoll der Verhandlung von 1826 in South Bainbridge ab, in dem Joseph Smith seine ‚Glasgucker’-Praktiken zugegeben hatte und entsprechend als schuldig befunden wurde, das Gesetz gebrochen zu haben, obwohl kein Urteilspruch berichtet wird… die Entdeckung der Kostenaufstellungen im Jahr 1971, die vom Polizisten DeZeng und dem Richter Neely der Grafschaft für ihre Dienste während der Inhaftierung und der Verhandlung Joseph Smiths 1826 übergeben wurden, haben nun jenseits allen Zweifels bestätigt, dass der junge ‚Glasgucker’ (wie Mr. Neelys Aufstellung ihn nennt) tatsächlich mit Glasgucken nach verborgenen Schätzen und verlorenen Gegenständen verwickelt war, und dass er wegen dieses Vergehens vor Gericht gebracht wurde.
…Mormonen sind vor kurzem geneigt gewesen, zuzugestehen, dass Joseph Smith Jun. 1826 vor Gericht gebracht wurde, aber sie glauben nicht, dass er für schuldig befunden wurde, und deshalb neigen sie dazu, das gedruckte Protokoll als Fälschung anzusehen. Mr. Nobles Brief füllt jetzt aber die fehlenden Einzelheiten aus und bestätigt das gesamte Ereignis, so dass es keinen Grund mehr gibt, die Echtheit des gedruckten Protokolls anzuzweifeln.
Richter Noble sagt ziemlich eindeutig, dass ‚Jo bei dem verurteilt wurde, was er Josephs ‚erste Gerichtsverhandlung’ nannte. Dann fügte er ein Detail hinzu, das den Hinweis dafür gibt, warum kein Urteilsspruch im Protokoll erscheint, obwohl Joseph für schuldig befunden wurde. Mr. Noble erklärt kurz und bündig, dass Jo zugeflüstert wurde: ‚Auf, auf!’ Und somit zahlte er ‚Bein-Kaution’, eine früher Slangausdruck, der bedeutet ‚vor der Haft wegzulaufen’. Was offensichtlich geschah, ist, dass die Richter privat dem erstmaligen Übertreter anrieten, ‚aus der Stadt zu verschwinden und nie wieder zurück zu kehren’, und als Gegenleistungen vollstreckten sie kein Urteil. Deshalb wurde im Protokoll Neelys kein Urteil berichtet.
Während er die Methode der Milde des Gerichts berichtet, stimmt Richter Nobles Aussage präzise mit einem frühen Bericht von dieser Verhandlung von 1826, der gerade fünf Jahre nach der Verhandlung veröffentlicht wurde, überein. Er wurde geschrieben von… Dr. Abram Willard Benton, der wie Mr. Noble erwähnt, dass Joseph Smith in das Glasgucken verwickelt war und dass er ‚vor Gericht gebracht und verurteilt’ worden war. Dr. Benton fügt hinzu, weil Joseph Smith damals ein Minderjähriger war, 20 Jahre alt, ‚und da man dachte, dass er sein Verhalten ändern würde, dass es ihm absichtlich gestattet wurde, davon zu laufen’. Deshalb hatte das Gericht, obwohl es ihn des Übertretens des Gesetzes für schuldig befand, ihn absichtlich nicht verurteilt und auf diese Weise an diesem jugendlichen Übertreter Gnade erwiesen… Somit ist es ziemlich von allen Seiten klar, dass Joseph Smith okkultes religiöses Material in seine Geldgräber-Aktivitäten einfließen ließ, und dies ließ die Gemeinschaften, wo er nach Schätzen grub, ihn mit Weissagung, Zauberei und Hexerei in Verbindung bringen… einmal nach dem engen Zusammenprall mit dem Gesetz im Jahr 1826 war er entschlossen, die Geldgräberei aufzugeben, und dieses okkulte religiöse Interesse machte es ihm leicht, in Begriffen zu denken, wie die Erstellung eines religiösen Buches von Goldplatten, das er durch denselben Stein entdeckt zu haben behauptete, den er für seine Schatzjagd benutzte.“ (The Journal of Pastoral Practice, Sommer 1977, S. 121-123, 127-128)
Wesley P. Walters hat Richter Nobles Brief fotographisch reproduziert und wir haben ihn jetzt in das Pamphlet Joseph Smith’s Bainbridge, N.Y., Court Trials aufgenommen. Richter Noble gemäß, gab es, als Joseph Smith 1830 vor seinem Gericht stand, eine Diskussion über seine Geldgräberei und die Anwendung von magischen Praktiken. In der History of the Church, Bd. 1, S. 91-93, gab Joseph Smith selbst zu, dass Geldgräberei bei seiner Gerichtsverhandlung diskutiert wurde:
„Am nächsten Tag wurde ich vor den Magistratsgerichtshof in Colesville, Boome County, gebracht und es wurde über mich verhandelt…
Mr. Seymour… brachte die Geschichte vor, dass ich ein Geldgräber gewesen wäre; und er fuhr in dieser Weise fort, offensichtlich in der Hoffnung, das Gericht und die Leute gegen mich zu beeinflussen.“
VOM NEW ORLEANS ADVOCATE NEU ABGEDRUCKT. Auf den Seiten 46-47 sprechen wir von den Änderungen in Joseph Smiths Offenbarung, die von der Praktik des „Arbeitens mit der Rute“ spricht. Marvin S. Hill von der kircheneigenen Brigham-Young-Universität hat zugegeben, dass „als Oliver Cowdery 1829 seine Pflichten als Schreiber für Joseph Smith aufnahm, er eine Rute in seinem Besitz hatte, die Joseph Smith guthieß…“ (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Winter 1972, S. 78). Marvin Hill erklärt weiter: “Einige der Rutenmänner oder Geldgräber, die in den Mormonismus hineinkamen, waren Oliver Cowdery, Martin Harris, Orrin P. Rockwell, Joseph und Newel Knight und Josiah Stowell.“ Es ist interessant, dass Marvin Hill zwei der drei Zeugen für das Buch Mormon in seiner Liste „der Rutenmänner und Geldgräber“ mit aufzählt.
Vor kurzem hat der Mormonenschreiber D. Michael Quinn zugegeben, dass „Oliver Cowdery durch Offenbarung die Gabe mit der ‚Rute der Natur’ zu arbeiten gegeben wurde…“ (Brigham Young University Studies, Herbst 1978, S. 82) Dr. Quinn informiert weiter, dass „während der Nauvooperiode Heber C. Kimbal ‚mittels der Rute’ im Gebet Rat suchte“. In einer Fußnote in demselben Artikel wird folgendes aus dem Anthon H. Lund Journal für den 5. Juli 1901 zitiert: „In der Offenbarung an Oliver Cowdery im Mai 1829, sagte Brd. [B. H.] Roberts, dass die Gabe, von der der Herr sagt, dass er sie in seinen Händen hält, einen Stock meinte, der wie Aarons Rute wäre. Man sagt, dass Brd. Phineas Young [Schwager von Oliver Cowdery und Bruder Brigham Youngs] sie von ihm [Cowdery] bekam, und er gab sie Präsident Young, der sie dabei hatte, als er an diesem [Salt Lake] Tal ankam, und mit diesem Stock zeigte er auf die Stelle, wo der Tempel gebaut werden sollte.“
In seinem Buch über Heber C. Kimball liefert der Mormonengelehrte Stanley B. Kimball folgende Information:
„Heber erzählte ebenfalls von einer ungewöhnlichen Rute, die er von Joseph Smith bekommen hätte. Auf dem Weg zu seiner ersten Mission nach England im Jahr 1837 hätte er geträumt, ‚dass der Prophet Joseph zu ihm kam, während ich auf dem Vorderdeck des Schiffes stand, und sagte: ‚Bruder Heber, hier ist eine Rute (legte sie in meine Hände), mit der du das Schiff führen sollst. Während du die Rute hältst, wirst du gedeihen und es werden dir keine Hindernisse in den Weg geworfen werden, sondern durch sie wirst du Macht haben, zu überwinden, und die Hand Gottes wird mit dir sein…’ Diese Rute, die Joseph mir gab, war ungefähr dreieinhalb Fuß lang.’
Später gab Joseph ihm und Brigham Young wirkliche Ruten, weil ‚sie die einzigen von den ursprünglichen Zwölf wären, die ihre Herzen nicht gegen den Propheten erhoben hatten’. Wenn Heber irgendetwas herausfinden wollten, wozu er ein Recht hatte, es zu wissen, dann war ‚alles, was er zu tun hatte, mit der Rute in seiner Hand nieder zu knien, und… manchmal würde der Herr seine Fragen beantworten, bevor er Zeit hatte, sie zu stellen’. Mindestens zweimal hatte er zum Beispiel in Nauvoo diese besondere Rute benutzt. Im September 1844 ging er nach Hause und gebrauchte die Rute, um heraus zu finden, ob Willard Richards sich von einer Krankheit erholen würde und ob die Kirche ihre Feinde überwinden würde. Im Januar 1845 befragte er den Herrn ‚mittels der Rute’, ob der Nauvoo-Tempel fertig gestellt werden würde und ob seine Sünden vergeben wären. Jede Antwort war bejahend.“ (Heber C. Kimball: Mormon Patriarch and Pioneer, University of Illinois Press, 1981, S. 248)
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