Wichtigkeit der Entdeckung
Nun, da Wesley P. Walters ohne jeden Zweifel bewiesen hat, dass der Bainbridge-Bericht echt ist, wird es sehr interessant sein, zu sehen, wie die Mormonenführer darauf reagieren würden. Wie wir gezeigt haben, ist deren Position in der Vergangenheit gewesen, dass das Gerichtsprotokoll „gefälscht“ ist. Der Mormonengelehrte Francis W. Kirkham hat erklärt, wenn das Gerichtsprotokoll als echt bewiesen werden könnte, würde es zeigen, dass der Mormonismus an sich unwahr ist:
„Ein sorgsames Studium aller Fakten in Bezug auf dieses angebliche Geständnis Joseph Smiths vor einem staatlichen Gericht, dass er einen Seherstein benutzt hätte, um verborgene Schätze zu finden, in betrügerischer Absicht, muss zu dem Schluss kommen, dass niemals ein solches Protokoll angefertigt wurde, und deshalb existiert es auch nicht… Wenn es je irgendeinen Beweis gegeben hätte, dass Joseph Smith einen Seherstein benutzte zum Zweck von Betrug und Täuschung, und besonders, wenn er dieses Geständnis vor einem staatlichen Gericht schon 1826 abgelegt hätte, bzw. vier Jahre bevor das Buch Mormon gedruckt wurde, und dieses Geständnis sich in einem Gerichtsprotokoll befände, dann wäre es UNMÖGLICH für ihn, die wiederhergestellte Kirche zu gründen.“ (A New Witness For Christ In America, Bd. 1, S. 385-387)
„WENN ein Gerichtsprotokoll identifiziert werden könnte und WENN es ein Geständnis von Joseph Smith enthielte, das ihn als eine arme, unkundige, liederliche und abergläubische Person offenbaren würde – selbst unfähig, ein Buch mit allen Konsequenzen zu schreiben, und dessen Kirche nicht Stand halten könnte, da sie nur ähnliche Personen mit niedriger Mentalität anzöge – WENN solch ein Gerichtsprotokoll-Geständnis identifiziert und bewiesen werden könnte, dann FOLGT DARAUS, dass SEINE GLÄUBIGEN SEINE BEHAUPTETE GÖTTLICHE FÜHRUNG VERLEUGNEN MÜSSTEN, die sie dazu brachte, ihm zu folgen… Wie könnte er dann ein PROPHET GOTTES SEIN, der Führer der Wiederhergestellten Kirche für diese Zehntausende, WENN ER DER ABERGLÄUBISCHE BETRÜGER GEWESEN WÄRE, was er laut ‚den Seiten aus einem Buch’ zu sein behauptete. (A New Witness For Christ In America, Bd. 1, S. 486-487)
In seinem Buch „The Myth Makers“ hat Dr. Hugh Nibley fast 20 Seiten als Versuch geschrieben, das „Bainbridge-Gerichtsprotokoll“ in Misskredit zu bringen. Auf Seite 142 von Dr. Nibleys Buch finden wir folgende Aussage: „…WENN dieses Gerichtsprotokoll echt ist, ist es der VERDAMMENDSTE BEWEIS, DER GEGEN JOSEPH SMITH EXISIERT.“ Dr. Nibleys Buch erklärt auch, wenn die Echtheit des Gerichtsprotokolls untermauert werden könnte, „WÄRE ES DER VERHEERENDSTE WIND GEGEN SMITH, DER JE GEWEHT HÄTTE…“ (ebenda)
In seiner History of the Church, gab Joseph Smith zu, dass er für Josiah Stowel arbeitete, aber er gestand die Tatsache nicht ein, dass er inhaftiert war oder dass er einen „Seherstein“ benutzte, um Schätze zu finden:
„Im Monat Oktober 1825 heuerte ich bei einem alten Gentleman mit Namen Josiah Stowel an, der in der Chenango-Grafschaft im Staat New York lebte. Er hatte etwas von einer Silbermine gehört, die von den Spaniern in Harmony, Grafschaft Susquehanna, Staat Pennsylvania, eröffnet worden ist; und ich war vor meiner Anheuerung bei ihm mit Graben beschäftigt, um, wenn möglich, die Mine zu entdecken. Nachdem ich hinging, um bei ihm zu wohnen, nahm er mich mit dem Rest seiner „Hände“, um nach der Silbermine zu graben, woran ich forwährend fast einen Monat lang arbeitete ohne einen Erfolg in unserer Unternehmung und schließlich überzeugte ich den alten Gentleman, mit dem Graben danach aufzuhören. Daher rührte die weit verbreitete Geschichte, dass ich ein Geldgräber gewesen wäre.
Während der Zeit, als ich mit dieser Arbeit beschäftigt war, wurde ich mit einem Herrn Isaac Hale an jenem Ort an einen Tisch gebracht. Dort sah ich das erste Mal meine Frau (seine Tochter) Emma Hale. Am 18. Januar 1827 wurden wir verheiratet,… im Haus Squire Tarbill, in Süd-Bainbridge, Grafschaft Chenango, New York.“ (History of the Church, Bd. 1, S. 17)
Joseph Smiths Mutter erwähnte den Prozess nicht, aber gab zu, dass Josiah Stowel kam, um Joseph Smiths Hilfe bei der Ausfindigmachung verborgener Schätze zu ersuchen:
„Kurze Zeit bevor das Haus fertig war, kam ein Mann namens Josiah Stoal von der Grafschaft Chenango, New York, mit der Vorstellung, Joseph Smith dazu zu bekommen, ihm beim Graben nach einer Silbermine zu helfen. Er kam aus dem Grund, dass ER GEHÖRT HATTE, DASS ER BESTIMMTE SCHLÜSSEL BESÄßE, mit denen er DINGE WAHRNEHMEN könnte, die für das natürliche Auge unsichtbar sind.
Joseph war bemüht, ihn von seinem vergeblichen Vorhaben abzulenken, ab er war in seiner Absicht unbeugsam und bot denen hohe Löhne an, die für ihn graben würden, um besagte Mine zu finden, und bestand weiter darauf, Joseph für ihn arbeiten zu lassen. Entsprechend gingen Joseph und einige andere mit ihm zurück und begannen mit dem Graben.“ (Biographical Sketches of Joseph Smith the Prophet, London, 1853, S. 91-92)
Der Mormonenhistoriker B. H. Roberts erklärt, dass Stowel zu Joseph Smith kam, weil er von „Joseph Smiths Gabe des Sehens“ gehört hatte:
„… Im Oktober 1825, um genau zu sein, war Joseph Smith angestellt, um für einen älteren Gentleman zu arbeiten, Josiah Stoal aus Bainbridge. …Nahe Bainbridge befand sich ein ausgedehntes Höhlensystem,… eine lokale Legende sagte, dass sie eine alte Mine wäre, in der früher die Spanier arbeiteten, und dass sie darin eine Menge von dem Schatz verborgen hätten, den sie entdeckt hätten,…
Herr Stoal glaubte an diese Legende und hatte Männer eingestellt, die Höhle nach dem Schatz zu erkunden. Nachdem er von Joseph Smiths GABE DER SEHERSCHAFT gehört hatte, kam er zur Wohnung der Smiths, um ihn für diese Unternehmung einzustellen. Joseph heuerte bei Herrn Stoal an und ging mit ihm und dem Rest seiner Männer nach Harmony, Pennsylvania, wo sie für etwa einen Monat vergeblich den ‚verborgenen Schatz’ zu finden suchten… Obwohl Herr Stoal die Suche nach dem ‚Spanischen Schatz’ aufgab, machte Joseph für eine gewisse Zeit mit seiner Arbeit weiter.“ (Comprehensive History of the Church, Bd. 1, S. 81-82)
Der Mormonenschriftsteller Hyrum L. Andrus machte folgende interessante Bemerkungen in Bezug auf diese Angelegenheit:
„Gemäß Mutter Smith, wollte er den Propheten für sich arbeiten lassen, weil er gehört hatte, dass Joseph ‚bestimmte Mittel besäße, mit denen er Dinge wahrnehmen konnte, die für das natürliche Auge unsichtbar sind’. Sie sagte nicht, was Joseph besaß. Aber Stoal war mit Joseph Knight Sen. bekannt und könnte von ihm vom Urim und Thummim gehört haben, die bei den Goldplatten waren. Joseph könnte ebenso den SEHERSTEIN zu jener Zeit gehabt haben… Nachdem er für Josiah Stoal gearbeitet hatte, hatte es sich in den Köpfen der Allgemeinheit eingeprägt, dass er ein Geldgräber war, und in der Meinung derjenigen, mit denen er gearbeitet hatte, war er dem Kodex der Geldgräber verpflichtet, der von ihm erwartete, alles zu teilen, was er findet. Martin Harris erklärte, dass die Geldgräber behaupteten, ‚dass sie ebenso viel Rechte auf die Platten hätten wie Joseph, da sie zusammen einer Gesellschaft angehörten’. Diese Position einnehmend, machten sie geltend, ‚dass Joseph Smith ein Verräter gewesen wäre und sich das angeeignet hätte, was ihnen gehörte’. Dass diese Männer aktiv gegen den Propheten arbeiteten, wird von David Whitmer bescheinigt. Während er 1828 in Palmyra war, unterhielt er sich mit einigen Männern, die ihm versicherten, ‚dass Joseph Smith mit Sicherheit goldene Platten hatte und dass, bevor er sie erhielt, er versprochen hätte, sie mit ihnen zu teilen, aber es nicht getan hätte, und dass sie über ihn sehr aufgebracht gewesen wären.’“ (God, Man and the Universe, Salt Lake City, 1968, S. 70, 71, 74 und 75)
Auf jeden Fall, da Joseph Smith den Prozess von 1826 in seiner History nicht erwähnte und da das Gerichtsprotokoll erst viele Jahre nach seinem Tod gedruckt wurde, kamen die Mormonengelehrten zu dem Schluss, dass das Protokoll „gefälscht“ sein müsste. Fawn Brodie machte davon einen Neudruck aus der New Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge. Da es erst 1883 gedruckt wurde, gab es einen großen Zwischenraum zwischen dem Datum des Prozesses und der veröffentlichten Version. Weil die Mormonenschreiber die Echtheit des Prozesses anfochten, suchten Gelehrte nach weiterer Dokumentation. Helen L. Fairbanks von der Guernsey-Memorial-Bibliothek, Norwich, N. Y., machte eine sehr interessante Entdeckung. Sie fand, dass W. D. Purple, der in Bainbridge gewohnt hatte und behauptete ein Augenzeuge des Prozesses zu sein, diesbezüglich im Chenango Union, 3. Mai 1877, geschrieben hatte. Wesley P. Walters hat die Tatsache bestätigt, dass W. D. Purple 1826 in Bainbridge war. In einem Brief vom 30. Juli 1971 erklärte er: „… William D. Purple brachte im Mai 1826 eine Klage gegen jemanden vor, von dem er dachte, dass er seinen Mantel gestohlen hätte, deshalb ist er 1826 dort anwesend. Dies wird in Tarbles Abrechnung erwähnt.“ Wir haben W. D. Purples Bericht als Ganzes im Buch Joseph Smith and Money Digging abgedruckt, aber wir meinen, dass er so wichtig ist, dass wir einen Teil davon in diesem Buch anführen:
„Es ist über 50 Jahre her, bei Beginn seiner beruflichen Laufbahn verbrachte der Schreiber ein Jahr in dem heutigen Dorf Afton in dieser Grafschaft. Damals wurde es South Bainbridge genannt…
Im Jahr 1825 sahen wir in diesem ruhigen Dörfchen oft Joseph Smith Jun…. Er war ein Hausgenosse der Familie des Diakons Isaiah Stowell,… Herr Stowel… machte den Eindruck eines Besessenen, der nach verborgenen Schätzen suchte, von denen er glaubte, dass sie in der Erde vergraben waren. Er heuerte Hilfe an und begab sich nach Nord-Pennsylvania in die Nähe von Lanesboro, um seiner Suche nach unsagbarem Wohlstand nachzugehen, von dem er glaubte, dass er dort vergraben läge…
Wenige Jahre vorher hatte dort in der Nähe von Gread Bend ein armer Mann namens Joseph Smith gelebt… Herr Stowell hörte, während er in Lanesboro war, vom Ruhm einer seiner Söhne namens Joseph, der mit Hilfe eines magischen Steines ein berühmter Seher von verlorenen und verborgenen Schätzen geworden war… Er, mit seinem magischen Stein, wurde mit einem Mal von seiner demütigen Wohnung in das anspruchsvollere Herrschaftshaus Diakon Stowells transferiert. Hier, nach Meinung des Diakons, verfestigte er seine zugestandenen Kräfte als ein Seher mit Hilfe des Steins, den er in seinen Hut legte, und indem er das Licht vor allen irdischen Dingen ausschloss, könnte er sehen, was auch immer er wollte, sogar in die Tiefen der Erde…
Im Februar 1826 waren die Söhne von Herrn Stowell, die bei ihrem Vater wohnten, sehr gegen Smith aufgebracht, als sie sahen, wie ihr Vater seinen Besitz für die fruchtlose Suche nach verborgenen Schätzen verschwendete, und als sie sahen, dass der jugendliche Seher unbegrenzte Kontrolle über die Illusionen ihres Vaters hatte… Sie veranlassten die Inhaftierung von Smith als Landstreicher ohne sichtbare Mittel für den Lebensunterhalt. Der Prozess fand im oben erwähnten Monat vor Albert Neeley, Esq., dem Vater von Bischof Neeley vom Staat Maine, statt. Ich war ein vertrauter Freund des Richters und war eingeladen, vom Prozess Notizen zu machen, was ich tat. Es war eine große Ansammlung von Personen anwesend und die Verhandlung erforderte viel Aufmerksamkeit.
Die beeideten Erklärungen der Söhne wurden verlesen und Herr Smith wurde gründlich vom Gericht untersucht…
Auf Anfrage des Gerichts, zeigte er den Stein. Er hatte ungefähr die Größe eines kleinen Hühnereis und das Aussehen eines mit der Spitze nach oben gerichteten Schuhs. Er war mit Schichten verschiedener Farben durchsetzt, die diagonal verliefen. Er war sehr hart und glatt, vielleicht weil er in der Tasche getragen wurde.
Joseph Smith Sen. war anwesend und wurde als Zeuge vereidigt…
Der nächste Zeuge, der aufgerufen wurde, war Diakon Isaiah Stowell. Er bestätigte alles, was oben in Bezug auf ihn gesagt wurde, und schilderte viele andere Umstände, die zu berichten nicht nötig sind. Er schwörte, dass der Gefangene alle Mächte besäße, die er vorgab, und er erklärte, dass er Dinge sehen könnte, die sich fünfzig Fuß unter der Erdoberfläche befänden, und zwar so deutlich, wie der Zeuge die Dinge auf dem Richtertisch sehen könnte, und er beschrieb viele Einzelheiten, um seine Worte zu untermauern. Richter Neely schaute nüchtern den Zeugen an und sagte mit ernster und würdevoller Stimme: ‚Diakon Stowell, verstehe ich es richtig, dass Sie unter dem feierlichen Eid, den Sie auf sich genommen haben, vor Gott schwören, dass Sie glauben, dass der Gefangene mit Hilfe des Steins fünfzig Fuß unter die Erdoberfläche sehen kann, und zwar so deutlich, wie Sie sehen können, was auf meinem Tisch liegt?’’Ob ich es glaube?’ sagte Diakon Stowell, ’Ob ich es glaube? Nein, es ist keine Frage des Glaubens. Ich weiß mit Bestimmtheit, dass es wahr ist.’
Herr Thompson, ein Angestellter bei Herrn Stowell, war der nächste Zeuge… Die folgende Szene wurde von diesem Zeugen beschrieben und sorgfältig protokolliert: Smith hat dem Diakon gesagt, dass vor vielen Jahren eine Räuberbande auf seinem Anwesen eine Schatzkiste vergraben hätte, und da sie sehr wertvoll war, hätten sie sie durch ein Opfer mit einem Zauber versehen, um sie zu beschützen, so dass man sie nicht erlangen könnte außer durch Glauben in Begleitung von etlichen talismanischen Einflüssen. Also, nachdem sie sich mit Fasten und Gebet gerüstet hatten, machten sie sich zu der Stelle auf, die von Smith festgelegt wurde. Die Grabung wurde mit Furcht und Zittern angesichts dieses unsichtbaren Zaubers vorgenommen. Einige Fuß unter der Oberfläche wurde die Schatzkiste von der Schaufel getroffen, woraufhin sie ihre Anstrengungen verdoppelten, aber sie entzog sich ständig ihrem Zugriff. Einer der Männer legte seine Hand auf die Kiste, aber sie versank ständig außer Reichweite… Herr Stowell ging zu seiner Herde und wählte ein schönes, kräftiges Lamm aus und entschloss sich, es dem Dämonengeist zu opfern, der den begehrten Schatz bewachte. Kurz danach konnte man den ehrwürdigen Diakon im Gebet auf seinen Knien in der Nähe des Lochs sehen, während Smith mit einer Laterne in der einen Hand, um die mitternächtliche Dunkelheit zu zerstreuen, gesehen werden konnte, wie er um die Stelle einen Kreis zog und das ausfließende Blut des Lammes als Versöhnung für den Geist auf den Boden sprenkelte, der gegen sie arbeitete. Dann fuhren sie mit der Ausgrabung fort, aber der Schatz entzog sich immer noch ihrem Zugriff und man hatte ihn nie bekommen…
Diese Szenen ereigneten sich vier Jahre bevor Smith mit Hilfe seines leuchtenden Steines die Goldene Bibel oder das Buch Mormon fand.“ (The Chenango Union, Norwich, N. Y., 3. Mai 1877, wie in A New Witness For Christ in America, Bd. 2, S. 362-367, neugedruckt)
Für den vollständigen Neudruck und das Studium des Berichts von Dr. Purple siehe unser Buch Joseph Smith and Money Digging, S. 23-29.
Während Mormonenschreiber gewillt waren, einzugestehen, dass Purple 1877 den Prozess erwähnte, fühlten sie sich sicher, dass keine frühere Erwähnung dieses Prozesses entdeckt werden würde. Dr. Francis W. Kirkham gab folgende Erklärung: „Kein Bericht vom Leben Joseph Smiths… vor Purple 1877 und Tuttle 1883 macht geltend, dass Joseph Smith vor einem Gericht bekannte, dass er einen Seherstein für irgendeinen Zweck benutzt hätte und dass insbesondere der Bericht über ein solches Bekenntnis existierte.“ (A New Witness For Christ In America, Bd. 1, S. 386-387) Aber weitere Nachforschung führte zu der Entdeckung, dass das Gerichtsprotokoll in Frasier’s Magazine zehn Jahre vor der Zeit gedruckt worden war, als er von Tuttle gedruckt wurde. In einem „Nachtrag“ zu diesem Buch gesteht Dr. Kirkham ein, dass es 1873 gedruckt worden war.
Schließlich entdeckte Dale L. Morgan, ein berühmter Historiker, dass der Prozess tatsächlich schon 1831 in einem Brief im Evangelical Magazine and Gospel Advocate, gdruckt in Utica, N. Y., erwähnt wurde. Der Brief ist „unterzeichnet mit A. W. B. und Herr Morgan indentifiziert ihn aus nachfolgenden Artikeln als A. W. Benton.“ (No Man Knows My History, S. 418A) Da Herr Benton in Bainbridge wohnte, ist sein Bericht sehr bedeutend. Wesley P. Walters hat uns eine Ablichtung von Bentons Bericht geliefert, wie er im Evangelical Magazine and Gospel Advocate erscheint. Wir zitieren das Folgende aus ebendieser Veröffentlichung:
„An die Herren Redakteure -… in der Annahme, dass eine vollständigere Geschichte ihres Gründers Joseph Smith Jun. interessant sein könnte… will ich es auf mich nehmen und einige Anmerkungen machen… Einige Jahre vor dem Erscheinen seines Buches TRIEB ER SICH ALS GLASGUCKER IM LANDE HERUM: ER GAB VOR, MIT HILFE EINES BESTIMMTEN STEINS ODER GLASES, DAS ER IN EINEN HUT LEGTE, IN DER LAGE ZU SEIN, VERLORENE GÜTER, VERBORGENE SCHÄTZE, GOLD- UND SILBERMINEN ZU ENTDECKEN, etc…. In dieser Stadt gab ein wohlhabender Farmer, namens Josiah Stowell, zusammen mit anderen große Summen Geld aus, um nach verborgenem Geld zu graben, das dieser Smith angeblich sehen und ihnen sagen könnte, wo zu graben wäre; aber sie fanden nie ihren Schatz. Zuletzt hatte ihn die Öffentlichkeit, die der gemeinen Betrügerei überdrüssig wurde, die er der Leichtgläubigkeit der Unwissenden unterjubelte, um seinen Lebensunterhalt aus ihren Einkünften zu saugen, als EINE LIEDERLICHE PERSON eingesperrt, VOR GERICHT GEBRACHT UND VOR DEM GERICHTSHOF VERURTEILT. Aber in Anbetracht seiner Jugend (er war damals ein Minderjähriger) und im Glauben, dass er seine Lebensführung ändern könnte, wurde ihm absichtlich erlaubt, zu entkommen. Dies war VOR VIER ODER FÜNF JAHREN.“ (Evangelical Magazine and Gospel Advocate 9. April 1831, S. 120)
In dem Buch Joseph Smith and Money Digging haben wir den vollständigen Brief von A. W. Benton fotografisch reproduziert. Aus dem, was wir oben zitiert haben, wird der Leser erkennen, dass Benton behauptete, dass Joseph Smith „als EINE LIEDERLICHE PERSON inhaftiert“ wurde. Dies stimmt gut mit dem Gerichtsprotokoll überein, denn es sagt aus, dass Joseph Smith „EINE LIEDERLCHE PERSON und ein Betrüger“ war. Benton stimmt auch mit dem Gericht darin überein, dass er erklärt, dass Joseph Smith für schuldig befunden wurde. Benton sagte, dass Joseph Smith ein „GLASGUCKER“ war, und der Leser wird sich erinnern, dass sich Richter Neelys Abrechnung auf „Joseph Smith den GLASGUCKER bezog“. Das Gerichtsprotokoll sagt aus, dass der Prozess am 20. März 1826 stattfand. Dies wäre fünf Jahre vor der Zeit, als Benton seinen Brief 1831 schrieb. Herr Benton erklärt, dass der Prozess „VOR VIER ODER FÜNF JAHREN“ stattfand.
Dr. Hugh Nibley versuchte, Bentons Brief als „Fiktion“ abzutun. In seinem Buch The Myth Makers, S. 157, finden wir folgende Aussage: „… wir neigen dazu A. W. B.’s Geschichte vom Prozess von 1826 als Fiktion zu betrachten… ohne die Realität der Sehersteine bricht die ganze Legende vom Prozess von 1826 zusammen… der Prozess von 1826, der aus keiner einzigen Quelle als seiner eigenen seit 50 Jahren bestätigt wird, war ein Produkt von A. W. B.’s eigenem Wunschdenken.“
Tatsächlich gibt es einige gute Beweise aus einer mormonischen Quelle, mit denen man zeigen kann, dass Joseph Smith zu der Zeit einige Schwierigkeiten mit dem Gesetz hatte, als er für Josiah Stowell arbeitete. 1835 schrieb Oliver Cowdery, einer der drei Zeugen für das Buch Mormon, folgendes:
„Bald nach diesem Besuch bei Cumorah heuerte ein Gentleman aus dem südlichen Teil des Staates unseren Bruder an… Dieser Gentleman, dessen Name Stowel ist, wohnte in der Stadt Bainbridge… etwa 40 Meilen südlich… es heißt, dass es dort eine Höhle gäbe… wo eine Gruppe von Spaniern… eine große Menge von Münzen prägte;… unser Bruder wurde gebeten, mit einigen anderen einige Monate zu bleiben, um die Erde durchzugraben, um diesen Schatz zu heben…
Über den persönlichen Charakter unseres Bruders muss ich zur Zeit nichts weiter hinzufügen; vor dem Erhalt der Berichte der Nephiten, nur weil er sich gerade in jenem Land befand, KLAGTEN IHN EINIGE SEHR ÜBEREIFRIGE PERSONEN ALS EINE LIEDERLICHE PERSON AN UND BRACHTEN IHN VOR DIE AUTORITÄTEN DER GRAFSCHAFT; aber da es keinen Tatbestand gab, wurde er ehrenhaft freigesprochen.“ (Latter Day Saints’ Messenger and Advocates, Okt. 1835, Bd. 2, Seiten 200-201)
Während Oliver Cowdery sich mit dem Gerichtsprotokoll widerspricht, als er erklärte, dass Joseph Smith freigesprochen wurde, stimmt er mit dem Gerichtsprotokoll und A. W. Bentons Brief darin überein, dass er aussagt, dass Joseph Smith vor Gericht gebracht wurde, weil er „EINE LIEDERLICHE PERSON“ gewesen wäre.
Die Mormonenschreiberin F. L. Stewart versuchte, es so erscheinen zu lassen, dass sich die Erklärung Oliver Cowderys allesamt auf ein anderes Ereignis bezog, aber Richard L. Anderson, der die Echtheit des Gerichtsprotokolls verneinte, musste zugeben, dass sie sich irrte: „… Stewart versucht diesen frühen Gerichtsprozess mit einem anderen gleichzusetzen, der von Lucy Smith 1829 in der Grafschaft Wayne erwähnt wurde. Aber diese Schlussfolgerung vergewaltigt Cowderys Beschreibung sowohl bezüglich des Ortes als auch bezüglich der Zeit. Der Prozess, den er erwähnt, fand ‚vor dem Erhalt der Berichte der Nephiten’ statt. (Brigham Young University Studies, Winter 1968, S. 232)
Nun, da die Echtheit des Gerichtsprotokolls bewiesen worden ist, stehen die Mormonenführer vor einem Dilemma. Das Gerichtsprotokoll zeigt deutlich, dass Joseph Smith tief in magische Praktiken verwickelt war, und zwar genau zu der Zeit, in der er sich angeblich darauf vorbereitete, die Platten des Buches Mormon zu empfangen. Das Gerichtsprotokoll zeigt, dass Joseph Smith 1826 nach verborgenen Schätzen suchte, und gemäß seiner eigenen Geschichte wurden die Platten für das Buch Mormon im folgenden Jahr dem Hügel Cumorah entnommen. Joseph Smith behauptete, dass er seit 1823 gewusst hatte, dass die Platten im Hügel Cumorah vergraben lagen. Er machte folgende Aussage in Bezug auf die Entdeckung der Platten:
„In der Nähe des Dorfes Manchester… liegt ein Hügel… nicht weit unterhalb des Gipfels lagen unter einem Stein von ziemlicher Größe, die in einer Steinkiste verwahrten Platten. Dieser Stein war oben in der Mitte dick und abgerundet und gegen die Kanten hin dünner, so dass der mittlere Teil über der Erde sichtbar war, während die Kanten ringsum mit Erde bedeckt waren.
Ich entfernte die Erde, verschaffte mir einen Hebel, setzte ihn unter der Kante an und hob den Stein mit etwas Anstrengung in die Höhe. Ich schaute hinein und erblickte in der Tat die Platten…
Ich machte den Versuch, sie herauszunehmen, doch wurde mir dies von dem Boten untersagt, der mich nochmals daran erinnerte, dass die Zeit für das Hervorbringen der Platten noch nicht gekommen sei, und auch vor vier Jahren, von dieser Zeit an gerechnet, nicht kommen werde…(Köstliche Perle, Joseph Smith 2:51-53)
Nun ist es interessant, wenn man bedenkt, dass Joseph Smith im Gerichtsprotokoll bekannte, dass er „drei Jahre lang“ vor 1826 einen Stein benutzt hatte, den er in einen Hut legte, um Schätze oder verlorengegangenen Besitz zu finden. Gemäß Joseph Smiths eigener Aussage von damals, begann er seine Geldgräber-Aktivitäten etwa 1823. Der Leser wird sich erinnern, dass der Bote Joseph Smith angeblich am 21. September 1823 über die Goldplatten informierte. Daraus ergibt sich die Vermutung, dass Joseph Smith genau zu der Zeit, als der Bote ihm von den Goldplatten erzählte, voll in die Geldgräberei einstieg, und dass er immer noch mit solchen Aktivitäten beschäftigt war, und zwar für mindestens drei der vier Jahre, in denen Gott ihn angeblich darauf vorbereitete, die Goldplatten des Buches Mormon zu empfangen. Diese Fakten scheinen das gesamte Fundament des Mormonismus zu untergraben.
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