Isaac Hales Zeugnis über seinen Schwiegersohn Joseph Smith Jun.
 
Das erste Mal lernte ich Joseph Smith Jun. im November 1825 kennen. Er war damals bei einer Gruppe von Männern angestellt, die „Geldgräber“ genannt wurden, und seine Aufgabe bestand darin, zu sehen oder zu sehen vorzugeben, mit Hilfe eines Steins, den er in seinen Hut legte, und seinen Hut dicht über sein Gesicht gestülpt. Auf diese Weise gab er vor, Mineralien und verborgene Schätze zu entdecken. Sein Auftreten war zu dieser Zeit das eines sorglosen, jungen Mannes, nicht sehr gut erzogen und sehr frech und unverschämt seinem Vater gegenüber.
Smith und sein Vater logierten mit einigen anderen „Geldgräbern“ in meinem Haus, während sie damit beschäftigt waren, nach einer Mine zu graben, von der sie annahmen, dass sie von den Spaniern vor vielen Jahren eröffnet und bearbeitet worden war. Der junge Smith ermutigte die „Geldgräber“ anfangs sehr, aber als sie zum Graben in die Nähe des Ortes kamen, über den er erklärt hatte, dass dort ein ungeheuerlicher Schatz gefunden werden würde, sagte er, dass der Zauber so mächtig wäre, dass er nicht sehen könnte. Danach wurden sie entmutigt und gingen bald danach auseinander. Dies ereignete sich ungefähr um den 17. November 1825 und einer aus der Gesellschaft gab mir für seine Einquartierung einen Schuldschein über $12,68, der immer noch nicht bezahlt ist.
Nach diesen Begebenheiten stattete der junge Smith etliche Besuche in meinem Haus ab und schließlich bat er um meine Zustimmung, meine Tochter Emma zu heiraten. Dies lehnte ich ab und ich gab ihm meine Gründe dafür an, von denen einige waren, dass er ein Fremder war und einem Geschäft nachging, das ich nicht billigen konnte. Danach verließ er den Ort. Nicht lange danach kehrte er zurück und während ich zu Hause abwesend war, entführte er meine Tochter in den Staat New York, wo sie ohne meine Billigung oder Zustimmung heirateten.
Nachdem sie in Palmyra [Manchester] N. Y. angekommen waren, schrieb mir Emma und fragte, ob sie ihr Eigentum haben könnte, das aus Kleidung, Möbel, Kühe usw. bestand. Ich antwortete, dass ihr Eigentum sicher wäre und ihr zur Verfügung stünde. Nach kurzer Zeit kamen sie zurück und brachten einen Peter Ingersol[l] mit und kamen nachfolgend zum Entschluss, auszuziehen und an einem Ort in der Nähe meines Wohnplatzes zu wohnen.
Smith erklärte mir, dass er das, was er „Glasgucken“ nannte, aufgegeben hätte und dass er sich darauf einstellte, für den Lebensunterhalt hart zu arbeiten, und er war gewillt, es zu tun. Er traf auch Vorkehrungen mit meinem Sohn Alva Hale, nach Palmyra zu gehen und seine (Smiths) Möbel usw. an diesen Ort zu holen. Er kehrte also nach Palmyra zurück und bald danach ging Alva der Übereinkunft entsprechend hinauf und kehrte mit Smith und seiner Familie zurück.
Bald danach wurde ich informiert, dass sie ein wundervolles Buch aus Platten mit sich heruntergebracht hätten. Mir wurde eine Kiste gezeigt, von der sie sagten, dass es darin enthalten wäre, und allem Anschein nach ist sie als gewöhnliche Glaskiste für Fensterglas in üblicher Größe verwendet worden. Mir wurde erlaubt, das Gewicht der Kiste zu erfühlen, und sie gaben mir zu verstehen, dass sich die Buchplatten damals in der Kiste befanden, in die zu schauen, mir aber nicht erlaubt wurde.
Ich fragte Joseph Smith Jun., wer der erste sein sollte, dem es erlaubt wäre, die Buchplatten zu sehen? Er sagte, es wäre ein junges Kind. Hiernach wurde ich unzufrieden und ich informierte ihn, dass er, wenn es irgendetwas in meinem Haus von dieser Beschreibung gäbe, das mir zu sehen nicht erlaubt werden könnte, es wegbringen müsste. Wenn er es nicht täte, wäre ich entschlossen, sie zu sehen. Hiernach sagte man, dass die Platten im Wald versteckt wären.
Ungefähr zu dieser Zeit trat Martin Harris auf die Bühne und Smith begann, die Schriftzeichen oder Hieroglyphen, von denen er sagte, dass sie auf den Platten eingraviert wären, zu übersetzen, während Harris die Übersetzung niederschrieb. Man sagte, dass Harris 116 Seiten niederschrieb und sie verlor.
Bald nachdem dies geschehen war, informierte mich Martin Harris, dass er ein größeres Zeugnis haben müsste, und sagte, dass er mit Joseph darüber geredet hätte. Joseph informierte ihn, dass er ihm die Platten nicht zeigen könnte oder dürfte, aber dass er (Joseph) in den Wald gehen würde, wo das Buch aus Platten wäre, und dass Harris, nachdem er zurückgekommen wäre, seinen Spuren im Schnee folgen und das Buch finden und es selbst untersuchen sollte. Harris informierte mich danach, dass er Smiths Anweisungen folgte und die Platten nicht finden konnte, und er war immer noch unzufrieden.
Am nächsten Tag, nachdem dies geschehen war, ging ich zum Haus, wo Joseph Smith Jun. lebte und wo er und Harris mit ihrer Übersetzung des Buches beschäftigt waren. Jeder von ihnen hatte ein geschriebenes Stück Papier, das sie verglichen, und einige Worte waren: „Mein Diener trachtet nach einem größeren Zeugnis, aber es kann ihm kein größeres Zeugnis gegeben werden.“ Es wurde auch etwas darüber gesagt, dass „drei die Sache sehen sollten“, womit sie, wie ich annehme, das Buch aus Platten meinten, und dass „die Sache von ihnen genommen werden würde, wenn die drei nicht genau nach den Anordnungen vorgingen“. Ich fragte, wessen Worte dies waren, und wurde von Joseph oder Emma (ich denke eher, dass es der erstere war) informiert, dass es die Worte Jesu Christi waren. Ich sagte ihnen dann, dass ich das ganze für eine Wahnvorstellung hielt, und riet ihnen, davon abzulassen.
Die Art und Weise, wie er vorgab zu lesen und zu übersetzen, war dieselbe wie die, als er für die Geldgräber schaute, mit dem Stein in seinem Hut und seinen Hut über sein Gesicht, während das Buch der Platten gleichzeitig im Wald war!
Hiernach ging Martin Harris fort und Oliver Cowd[e]ry kam und schrieb für Smith, während er wie oben beschrieben übersetzte. Dieser ist derselbe Oliver Cowd[e]ry, dessen Name im Buch Mormon gefunden werden kann. Wie ich es annahm und verstand, blieb Cowd[e]ry weiterhin ein Schreiber für Smith, bis das Buch Mormon fertig war.
Joseph Smith Jun. wohnte einige Zeit danach in meiner Nähe und ich hatte gute Gelegenheiten, ihn kennenzulernen und irgendwie seine Kameraden kennenzulernen, und ich glaube gewissenhaft auf Grund der Tatsachen, die ich im Einzelnen aufgeführt habe, und auf Grund anderer Umstände, die zu erzählen ich nicht für notwendig erachte, dass das ganze „Buch Mormon“ eine alberne Erfindung der Lüge und der Bosheit ist, zum Spekulieren erschaffen und mit der Absicht, die Leichtgläubigen und Unachtsamen zu überlisten, und damit seine Erfinder auf Kosten jener leben könnten, die den Schwindel schluckten.
 
ISAAC HALE.
Vor mir versichert und unterzeichnet am 20. März 1834.
 
CHARLES DIMON, Friedensrichter.
 

 

Joseph Smith war der Gründer der als "Mormonen" bekannten Glaubensgemeinschaft "Kirche Jesu der Heiligen der Letzten Tage".
Neuer Spielfilm über Joseph Smith:
Ein Geschichtsbericht oder Propaganda?

Hier wird an Hand dieses Films noch einmal die Tendenz der HLT-Kirche aufgezeigt, die Kirchengeschichte weiß zu waschen.
Joseph Smith

Dies ist Kapitel 19 aus dem Buch "Mormonism - Shadow or Reality?" von Jerald und Sandra Tanner mit sehr ausführlicher Information über den Kirchengründer Joseph Smith.
Joseph Smith und Geldgräberei

Dieses Kapitel 4 aus "Mormonism - Shadow or Reality?" bringt eine Menge Dokumentation über Joseph Smiths Aktivitäten in seiner Jugend und bevor er die Kirche gründete, als er sich mit Wünschelrute und Sehersteinen für die Schatzsuche einsetzte. Der Jupitertalsiman, den man bei Joseph Smiths Leiche fand, beweist, dass er bis zum Ende an magische Dinge glaubte.
"Joseph Smith und Drogen". Dieser Artikel zeigt recht deutlich, dass die visionären Erlebnisse in der frühen HLT-Kirche auf die Verabreichung von Drogen zurückzuführen sind.

Zwei aufschlussreiche Videoclips, bzw. die illustrierte Übersetzung dazu.
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